Hallo,
ich glaube je nachdem, wen du fragst, wirst du eine andere Antwort erhalten bzgl. was denn genau der Unterschied zwischen Alfresco Explorer und Share ist.
Für mich sind die folgenden Punkte entscheidend:
a) Alfresco Share basiert auf einer leichtgewichtigen, flexiblen UI Technologie. Konkret bedeutet es für mich als Entwickler und Architekt, dass mir bei weitem vielfältigere, einfachere und dynamischere Möglichkeiten gibt, neue Funktionalitäten zu entwickeln und bestehende entsprechend vorliegenden Anforderungen anzupassen.
b) Alfresco Share bietet eine moderne und interaktive Oberfläche entsprechend "Web 2.0" Standards. Für mich als User bedeutet das, dass ich nicht bei jedem Klick einen kompletten Seitenaufbau abwarten muss, bis ich weiter arbeiten kann. Viele Elemente von Share basierten Seiten laden dynamisch Inhalte nach, aktualisieren sich im Hintergrund oder bieten flüssige Wizards mit hilfreichen PopUp Dialogen. Der Arbeitsfluss wird um einiges weniger durch technisch bedingte Wartezeiten unterbrochen.
c) Alfresco Share bietet ein konsistentes Konzept für die Kollaboration in Teams und Projekten. Der Explorer unterstützt zwar einzelne Funktionalitäten (Forum/Diskussion und Dokumentenverwaltung), bündelt diese aber nicht sauber zusammen mit Berechtigungskonzepten und Erweiterungmöglichkeiten zu einem in sich geschlossenen Bereich.
d) Mit Alfresco Share kann ich meine Oberfläche vom Repository separieren, d.h. ich kann mein Repository als Infrastrukturdienst weiter laufen lassen, während ich eine neue Version meiner Oberfläche in Produktion setze. Ich kann so mein System hochverfügbar mit äußerst geringen bis keinen regulären Ausfallzeiten einrichten.
Es ist richtig, dass der Explorer und Share aktuell keine Feature-Parität erreicht haben. In bestimmten Punkten wird der Explorer immer mehr leisten können als Share, da der Explorer "näher" am Kern von Alfresco steht und damit besser an die verschiedenen Services und Komponenten angebunden ist. Das beinhaltet z.B. aktuell hauptsächlich Web Content Management und Administration, sowie die von vielen gewünschte Experten-Suche.
Wer ausschließlich DMS mit Workflows ohne großartige Kollaboration im Team- oder Projektrahmen nutzt, ist mit dem Explorer bestens bedient und braucht Share nicht unbedingt.
Wer in seiner Organisation innerhalb in sich geschlossener, stark individualisierbarer Bereiche team- und projektbasiert an mehr als nur Dokumenten und Diskussionen zusammen arbeiten möchte - und dazu noch Wert auf Usability legt - sollte Share unbedingt ausprobieren.
Übrigens: Auch in Share lassen sich Workflows starten und steuern, sowie Daten kategorisieren. Es ist einfach nur eine Frage der Konfiguration und selbst definierten Inhaltsstrukturen, welche Metadatenelemente in Share bearbeitet werden können.